Gemeinsam von Anfang an
Integrative Arbeit im Kindergarten bedeutet: Kinder mit erhöhten Förderbedarf oder mit einer Behinderung spielen und lernen gemeinsam mit Regelkindern (also Kindern, die keine besondere Förderung brauchen) in einer Gruppe. Hierzu ist die Anzahl der Kinder in dieser Gruppe verringert (es besuchen nur ca. 15 Kinder diese Gruppe) und gleichzeitig ist das Personal erhöht. Es ist eine dritte Fachkraft vorhanden
Kinder im Kindergarten haben in der Regel noch keine Vorurteile. Es sind noch keine Berührungsängste zu Kindern die "anders" sind vorhanden. Deshalb spielen behinderte und nicht behinderte Kinder meist vollkommen problemlos und selbstverständlich miteinander. Genau dieser freie Umgang mit Anderen soll erhalten bleiben und gefördert werden. Gleichzeitig wird es Kindern mit erhöhtem Förderbedarf oder mit Behinderung ermöglicht, am normalen Kindergartenalltag teilzunehmen. Sie werden nicht ausgegrenzt sondern in das normale Leben unserer Gemeinde mit einbezogen.
Alle Kinder lernen hier auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Anderen Rücksicht zu nehmen.
Da unsere Kindergartengruppen altersgemischt sind, werden die Schwächen einzelner Kinder nicht herausgestellt. Jeder kann mit jedem spielen und sich mit denen messen, die einen ähnlichen Entwicklungsstand haben wie man selbst. Jedes Kind soll nach seinen eigenen Bedürfnissen und Entwicklungsmöglichkeiten gefördert und das "Wir"- Gefühl der Kindergemeinschaft gestärkt werden.
Die Kinder helfen sich oft gegenseitig bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten. Da die Kinder in einer integrativen Gruppe schon früh lernen, auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen, entsteht oft ein besonders enges Band zwischen ihnen. Jeder achtet auf jeden. Tut sich ein Kind in gewissen Dingen schwer, sind seine Freunde meist gern bereit, ihm zu helfen und zu unterstützen. Diese Hilfe innerhalb der Kindergemeinschaft vermag oft viel auszurichten, denn es wird oft leichter im Spiel und von Gleichaltrigen gelernt.
Die weiteren Vorteile für die Kinder mit Behinderung oder höherem Förderbedarf liegen klar auf der Hand. Sie können in der Heimatgemeinde und mit deren Kindern aufwachsen und sind nicht allein dadurch "extra", dass sie in einer anderen Einrichtung betreut werden und kaum ein Kind sie kennt. Einmal in der Woche eine Heilpädagogin in die Gruppe und fördert die Kinder und deren Integration weiterhin. Andere Therapien, wie z.B. Logopädie, Ergotherapie etc. können nach wie vor, je nach Bedarf, zusätzlich stattfinden.
Durch die kleinere Gruppe und das zusätzliche Personal kann bei Problemen zwischen den Kindern schneller eingelenkt werden und diese Problematik mit den Kindern aufgearbeitet werden. Auch werden immer wieder Beschäftigungen stattfinden, bei denen die Kinder ganzheitlich und je nach Entwicklungsstand gefördert werden.
Des Weiteren fließen heilpädagogische Kompetenzen des Personals in den Kindergartenalltag ein und kommen allen Kindern zu gute.
Aus Erfahrung weiß man, dass alle Kinder einer solchen integrativen Gruppe eine gute Sozialkompetenz erreichen. Diese ist ein wichtiger Baustein für die weitere Entwicklung und den schulischen und beruflichen Erfolg.